Warum haben Sie für Ihr neues Skulpturenprojekt den Norden gewählt?
In Ravensburg in Oberschwaben, wo ich geboren bin, geht der Blick vor allem nach Süden. Bei gutem Wetter sieht man den Bodensee und die Bergketten der Alpen. Im Norden bildet die Schwäbische Alb eine natürliche Barriere, die in meiner Kindheit dafür sorgte, dass alles, was nördlich lag, fremd blieb. Ich habe dann in Karlsruhe studiert, in der nördlichsten Stadt, in der ich je war und in der ich mich sehr wohl gefühlt habe. Es war wirklich eine schöne Zeit. 1980 brachte mich ein Stipendium nach Porto in Portugal. Von da an richtete sich mein Fokus auf die iberische Halbinsel.
Erste Ausstellungen, weitere Stipendien und öffentliche Projekte in Berlin, Bremen und Hannover, in Braunschweig, Goslar, Nordhorn und Wilhelmshaven und im Ruhrgebiet öffneten mir schließlich den Horizont nach Norden. Eine Ausstellung in der Kunsthalle Wilhelmshaven 1993 und ein Auftrag des Kunstraum Sylt für eine Großskulptur in Rantum brachten mich erstmals mit Schleswig-Holstein in Berührung. Und dann war da noch meine Ausstellung im Heizmann-Museum in Niebüll 2019, die mich sehr motiviert hat, ein Skulpturenprojekt für den Norden Deutschlands zu planen mit dem Ziel, die Region mit meinen Skulpturen zu erkunden. Uwe Haupenthal, der damalige Museumsdirektor, der übrigens über Wilhelm Loth, meinen Lehrer in Karlsruhe, promoviert hat, hat mich dazu angeregt. Er kannte auch Franz Bernhard, der ebenfalls ein ehemaliger Schüler von Loth war und mit dem ich zu Lebzeiten ein sehr enges Verhältnis hatte.
Welches Konzept liegt dem Projekt zugrunde?
Das Skulpturenprojekt Blickweit ist keine Skulpturenausstellung im herkömmlichen Sinne. Es ist die aktuelle Station einer Skulpturenreise, die mich durch mehrere Länder Europas, darunter Deutschland und Österreich, geführt hat. Es geht mir darum, mit meinen Skulpturen symbolträchtige Orte zwischen Nord- und Ostseeküste aufzusuchen. Vergleichbar mit einer Reisegruppe reisen meine Skulpturen von Ort zu Ort, kommen an, steigen aus, bleiben eine Weile, machen spezifische Erfahrungen und reisen wieder weiter. Die Skulpturen können als imaginärer roter Faden gesehen werden, der den Betrachter einlädt, ihm zu folgen, um die Region aus neuen, ungewohnten Perspektiven kennen zu lernen. An den Orten, an denen die Skulpturen stehen, wird diese imaginäre Linie, die nur in der Vorstellung existiert und das Land durchzieht, zu Materie, zur Skulptur, um sich dann immateriell weiter zu bewegen und am nächsten Ort als haptische Stahllinie, als nächste Skulptur, wieder präsent zu sein. So entsteht eine Abfolge von Realitäten und Imaginationen. Man könnte das Projekt auch als Perlenkette bezeichnen, die erst als Ganzes ihre volle Wirkung entfaltet.
Man könnte das Projekt aber auch so beschreiben, wie es ein findiger Journalist getan hat, der feststellte, dass die Skulpturen wie Pilze aus dem Boden schießen, das ganze Land bevölkern und durch ein unsichtbares Myzel miteinander verbunden sind.
Die Skulpturen sind keine formalen Variationen, sondern unterscheiden sich deutlich voneinander, so dass ein vielgestaltiges Mosaik unterschiedlicher Orte entsteht, die miteinander kommunizieren. Der Betrachter ist eingeladen, an dieser Kommunikation teilzunehmen. Mir ist es wichtig, mit unserem Projekt nicht nur ein kunstinteressiertes Publikum anzusprechen, sondern auch Menschen, die einfach neugierig sind und mit offenen Augen durch die Welt gehen. Ich möchte eine Kommunikation zwischen den verschiedenen Orten, aber auch zwischen den Besuchern schaffen.
Die Skulpturen nehmen eine aktive Rolle in der Wahrnehmung ein, da sie zu vielfältigen Assoziationen anregen und sich ihre Wirkung in der alltäglichen Begegnung nicht erschöpft. Überraschend ist für mich, wie sich die Beziehung der Skulptur zum jeweiligen Ort auswirkt. Ein und dieselbe Skulptur kann z.B. im urbanen Kontext eine ganz andere Bedeutung bekommen als in der freien Natur, in der gewachsenen Natur. Dabei entwickelt jede dieser „Reiseskulpturen“ eine Art skulpturales Gedächtnis, das in der Wahrnehmung einer bestimmten Skulptur am aktuellen Ort die Tatsache einschließt, dass sie vorher irgendwo anders gestanden hat und ganz andere Bezüge eingegangen ist. Einige Besucher meiner Skulpturenprojekte, mit denen ich heute noch in Kontakt stehe und die die früheren Reisen miterlebt haben, bestätigen diesen Eindruck.
Wie wählen Sie die Orte aus, an denen Sie Skulptur und Natur oder Skulptur und Architektur miteinander verbinden wollen?
Mein Ausgangspunkt ist Reiseliteratur, danach eine Landkarte, die ich mir anschaue, um mir einen Überblick über die Region zu verschaffen. Natürlich kommen dann die Orte dazu, die ich schon besucht habe und kenne. Anschließend schreibe ich ein Rundschreiben an diejenigen, die für die Orte zuständig sind und mit ihnen zu tun haben. Dabei zeigt sich, wer sich für die Idee öffnen könnte und wer nicht. In unzähligen Gesprächen, in denen wir das Projekt vorstellen, geht es dann weiter. In diesen Gesprächen werden wir auch auf andere Orte aufmerksam, die in den Kreis der potentiellen Teilnehmer aufgenommen werden können. Manchmal ist es aber auch der reine Zufall, der uns an interessante Orte führt. So finden wir uns an Orten wieder, an denen man eine solche Skulptur gar nicht vermutet, wie zum Beispiel im Planet Alsen in Itzehoe, in einer ehemalige Zementfabrik, die inzwischen ein Ort der Graffiti- und Alternativkultur geworden ist, beim Heavy Metal Festival in Wacken, in Windkraftanlagen in Nordfriesland, an der Fährbrücke in Rendsburg oder einfach vor einer Zahnarztpraxis. Aber auch Orte des Denkmal- und Landschaftsschutzes sowie private Orte sind dabei.
Die Erschließung einer Region durch Skulpturen ist keine kleine und keine billige Aufgabe. Unabhängig von den Skulpturen selbst ist es eine logistische und zeitliche Herausforderung, die es zu meistern gilt. Wie wird das Projekt finanziert?
Kunst ist in unserem Fall für die Teilnehmer nicht umsonst, denn wir sind finanziell im Wesentlichen auf uns selbst gestellt. Wir erheben für jeden Standort eine Leihgebühr, mit der wir den Transport, die Herstellung von Katalog, Einladungskarte und Plakat, Werbung, Website und Kommunikation sowie unsere Spesen bezahlen. Wir bitten die Teilnehmer, sich um den Auf- und Abbau der Skulptur zu kümmern, sie zu warten und zu pflegen und Genehmigungen einzuholen. Letzteres hat unsere Arbeit nicht gerade erleichtert. Das Aufstellen einer Skulptur ist manchmal nur über einen langen bürokratischen Weg möglich. Damit hatte ich nicht gerechnet.
Wie muss man sich die Entstehung Ihrer Skulpturen vorstellen?
Der Ausgangspunkt meiner Skulpturen ist ein automatischer Gedanke, eine Art Formimpuls, der mir unreflektiert in den Sinn kommt. Die Älteren unter uns kennen vielleicht den Prozess der Telefonzeichnungen auf der letzten Seite des Stenoblocks, wo sich solche Gedanken auf dem Papier ausbreiten. Das sind automatische Zeichnungen. Und wenn sich ein solcher Gedanke wiederholt und verfestigt, versuche ich, diesen Impuls in kleinen Modellen plastisch zu visualisieren und auszuprobieren, ob das Gefühl für die spontane Form reif genug ist, um sie in eine größere endgültige Form zu bringen. Dieser Entstehungsprozess lässt sich nicht bewusst steuern. Er geschieht oder er geschieht nicht. Nur ein kleiner Teil dieser ersten Ideen findet den Weg vom Papier zur dreidimensionalen Umsetzung. Die entstandenen Formen können auch Hinweise auf Empfindungen und Erinnerungen an konkrete Situationen enthalten, die wir aus unserem Körper oder aus der Wahrnehmung von Architektur oder Natur kennen. So wachsen manche Skulpturen wie Pflanzen, von einer inneren Kraft in den Raum getrieben. Andere erinnern an Menschen, die im Raum tanzen, an seine Gliedmaßen. Die geraden Elemente entsprechen den Knochen, die geschweißten Übergänge den Gelenken, um in diesem Bild zu bleiben.
Trotz ihrer Starre vermitteln meine Skulpturen Bewegung, sie scheinen im Moment des Betrachtens innezuhalten, die Zeit scheint angehalten. Trotz ihrer oft beträchtlichen physischen Schwere wirken meine Skulpturen meist körperlich leicht. Verständlich, dass ein Kerl wie ich, der über zwei Zentner auf die Waage bringt, manchmal von körperlicher Leichtigkeit träumt. (lächelt)
Ihre beschriebene Methode entspricht der Écriture automatique bei der Bilder, Gefühle und Gedanken unzensiert, ungefiltert und damit unmittelbar zu Papier gebracht werden. Das ist ein sehr spannender Entwurfsansatz. Haben Sie daneben weitere Anliegen, die S^ie mit Ihren Skulpturen ausdrücken wollen?
Ja, dabei geht es mir um Kunst und Kunstgeschichte. Ich möchte die Geschichte der Stahlkultur mit ihrer Haptik, Sinnlichkeit und Ambivalenz in unsere digital und virtuell dominierte Welt hineinschreiben. Ich habe fünf Semester Kunstgeschichte studiert, bin also auch mit Architektur und Skulptur vertraut und habe natürlich den Ehrgeiz, mich innerhalb der Stahlskulptur zu artikulieren. Vielleicht bin ich nach Julio Gonzalez, Anthony Caro, Eduardo Chilida, Ricard Serra, Giuseppe Spagnulo, Bernard Venet, um nur einige zu nennen, der letzte, der das in Stahl macht, der letzte Dinosaurier, wie man so schön sagt. Aber vielleicht bin ich unter meinen Vorgängern derjenige, der seine Impulse am wenigsten aus dem Stahl selbst bezieht und am meisten versucht, über den Stahl hinaus zu wirken. Es geht mir um Geschichten, die ich nur über meinen Körper denken und über die Linie als Raumzeichnung in Stahl erzählen kann. Dabei ist es mir wichtig, so wenig Variationen wie möglich zu machen und bei jeder Skulptur neu anzufangen, was immer wieder zu neuen Entdeckungen führt. Reiner Formalismus interessiert mich nicht. Ausstellungen sind für mich Choreographien, in denen ich meine Stellvertreter tanzen und verschiedene skulpturale Charaktere auftreten lasse. Das alles hat viel mit Organisation zu tun, mit Tanzchoreografie.
Dass das Material für Sie wichtig ist, wird sehr deutlich. Aber welche Rolle spielt ausgerechnet Stahl dabei?
Dieser Werkstoff fasziniert mich einfach, es gibt ihn flüssig, gegossen, gewalzt, geschmiedet und geschweißt und er ist vielseitig einsetzbar. Stahl ist das Material der Waffen, der Konstruktionen, der Maschinen und bildet die Grundlage für die industrielle Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert.
Der Mensch geht unter Tage, baut Eisenerz ab, das dann gekocht wird, das Eisen trennt sich von der Schlacke. Da Eisen allein nicht weiterverarbeitet werden kann, werden andere Metalle wie Chrom, Nickel und Kupfer hinzugefügt. In die flüssige, glühende Suppe wird Sauerstoff eingeblasen, um den Kohlenstoffgehalt zu reduzieren, zu verringern, und daraus wird schließlich der Stahl, mit dem ich arbeite. Der Einsturz der Türme des World Trade Centers in New York 2001 hat uns die statischen Grenzen dieses Materials vor Augen geführt. Die Hitze ließ das Material schmelzen und die Gebäude einstürzen. Inzwischen gibt es neuartige Baustoffe, die die extremen Belastungen von Stahl bei weitem übertreffen und Stahl als Werkstoff ablösen. So beginnt sich Stahl aus seiner ausschließlichen Rolle als Konstruktionswerkstoff zu lösen.
Sie haben vorhin sehr eingängig beschrieben, dass Ihre Skulpturen auf unwillkürliche Zeichnungen zurückgehen. Welche Bedeutung nimmt dabei die Linie ein?
Meine Skulpturen können als Raumzeichnungen verstanden werden. Die Linie ist Zeit und Bewegung. Die Lebenszeit verläuft linear von der Geburt bis zum Tod, manchmal in heftigen Bahnen, manchmal wild gestikulierend, manchmal ruhig und ausgeglichen – je nach Stimmungslage. Und so unterschiedlich sich diese Lebenslinien manifestieren können, so unterschiedlich sind auch die Formen, die daraus entstehen. Die Tatsache, dass diese einfachen Linien, so wie sie geschrieben sind, aus Stahl sind, fordert meine ganze Energie heraus, den Widerstand dieses Materials zu überwinden und ihn nicht zu thematisieren, sondern für eine Ausdrucksweise zu nutzen, die dem Stahl eigentlich völlig widerspricht. Gerade dieser Widerspruch reizt mich, obwohl ich mit dem Schweißen und Schleifen nicht gerade die einfachste Arbeitstechnik gewählt habe. Um mit Stahl zu arbeiten, braucht man Verständnis für das Material, ein Gefühl für Statik und viel Ausdauer.
Bewegung und Dynamik sind wiederkehrende Motive seiner Skulpturen.
Damit besteht eine große Nähe zur menschlichen Bewegung, zum Tanz, in dem Gedanken, Gefühle und Emotionen in Bewegung umgesetzt werden.
Spielt der zeitgenössische Tanz eine Rolle in Ihrer Arbeit?
1986 realisierte ich eine 146 Meter lange Installation im Fußgängertunnel zwischen dem Landtagsgebäude und dem Abgeordnetenhaus in Stuttgart, der täglich von Hunderten von Abgeordneten und Besuchern genutzt wird. Dabei wurde mir bewusst, wie sehr meine Skulpturen, die auf die Begegnung mit Menschen angewiesen sind, z.B. wie der einzelne Benutzer durch seine Erscheinung und seinen Gehrhythmus die Wahrnehmung des Raumes und der Skulptur beeinflusst. 1988 lernte ich den Tänzer Gerhard Bohner kennen, einen Meister des zeitgenössischen Tanzes, mit dem ich unbedingt zusammenarbeiten wollte. Seine Aussage bei der Besichtigung des Tunnels „Was soll ich hier tanzen? Der tanzt doch schon!“ hat mich ziemlich frustriert. Nach intensivem Ausloten der gegenseitigen Ansprüche und Möglichkeiten entstand dann 1989 mit ihm das Skulptur-Tanzprojekt Im goldenen Schnitt //, das in der Akademie der Künste in Berlin uraufgeführt wurde. Mein Bezug zum menschlichen Körper und seinen Gliedmaßen hat hier seinen Ursprung. Sein existenzieller und experimenteller Umgang mit dem Körper als lebendige Skulptur im Raum hat meine bildhauerische Arbeit stark beeinflusst. Er war vielleicht mein einflussreichster Lehrer, ohne dass er sich dessen bewusst war. Später arbeitete ich mit Susanne Linke, Urs Dietrich, Avi Kaiser, Francine Lévy, Ulrich Spieß, Fine Kwiatkowski, Anna Huber, Katja Fleig und Isabelle Schad, mit denen ich meine Erfahrungen mit Tanz und Bewegung erweitern konnte.
Gibt es in nächster Zeit weitere Projekte, in denen Sie sich mit dem Tanz auseinandersetzten?
Ja, für 2025 bereite ich ein neues Projekt mit dem afrikanischen Tänzer Koffi Kôkô vor, für den afrikanische Spiritualität eine große Rolle spielt. Koffi ist Voodoo-Priester. Ich bin sehr gespannt auf diese Erfahrung und hoffe, dass ich ihm mit meiner Raumgestaltung ein stimmiger Partner sein kann. Ich denke, ein solches Projekt, das den Dialog beider Kulturen auf Augenhöhe zeigt, ist gerade in unserer Zeit, in der die Migration aus Afrika überall negativ den Diskurs prägt, notwendiger denn je.
In Schleswig steht Ihre Skulptur Dyrill in einer barocken Gartenanlage in unmittelbarer Nähe zu Skulpturen anderer Künstler, der prominenteste ist dort Tony Cragg.
Wie sehen Sie das Verhältnis Ihrer Skulptur zur Arbeit von Tony Cragg?
Obwohl die Skulpturen, die in Sichtweite zueinander stehen, formal sehr unterschiedlich sind, haben sie eine Reihe von Gemeinsamkeiten. Beide beziehen sich auf den menschlichen Körper und beide definieren Bewegung im Raum. Bei Tony Cragg ist es der Kopf, der in eine Zentrifuge geraten ist und eine Parität zwischen Form und Umbau eingeht. Der Außenraum und die Form greifen so in einander, dass sie absolut gleichwertig sind. Der Außenraum spiegelt die modellierte Form wider. Meine Skulptur Dyrill schraubt sich vertikal in den Raum. Die Addition gerader Formteile hat – wie gesagt – mit dem Aufbau menschlicher Gliedmaßen zu tun. Wo beim Arm die Gelenke reale Mobilität ermöglichen, vermitteln die verschweißten und verschliefen Übergänge zwischen den stählernen Formmodulen der Skulptur eine Bewegungsmöglichkeit, die im Moment der Betrachtung inne zu halten scheint. Der von den Stäben umschlossene Raum ändert sich erst beim Umrunden – bei der Interaktion mit dem Betrachter – lässt die Skulptur atmen und schafft immer wieder neue Perspektiven. So macht die Skulptur die eigene Körperbewegung bewusst. Das ist auch ein Merkmal der Skulptur von Toni Cragg. Insofern gibt es Achsen zwischen der Skulptur von Tony Craig und mir, die an dieser Stelle durchaus schlüssig sind.
Was erwarten Sie von Ihrem Projekt im „Echten Norden“?
Ich hoffe natürlich, dass sich möglichst viele Besucher auf den Weg machen, um über meine Skulpturen die Region zu erkunden. Ich wünsche mir, dass meine Skulpturen zu vielfältigen Assoziationen anregen und dass sie in den zwei Jahren, in denen sie im Norden stehen, auch Menschen auf eine Reise in ihre eigene Gedankenwelt mitnehmen, die normalerweise nicht ins Museum gehen. Das Projekt richtet sich an alle und ist kostenlos. Es richtet sich an alle, die bereit sind, ihre Umgebung mit offenen Augen und offenem Geist wahrzunehmen und zu erforschen. Es wäre schön, wenn nach dem Abbau in zwei Jahren der Eindruck entstehen würde, dass vor Ort etwas fehlt, wenn die Skulptur nicht mehr da ist. Bei meinen bisherigen Projekten hatten die Leute jedenfalls dieses Gefühl. Das hat mir gezeigt, dass meine Skulpturen etwas bewirkt und hinterlassen haben und dass ich nicht allzu viel falsch gemacht habe.
Gibt es schon Pläne für die Zukunft? Welche Orte werden Sie anschließend mit Ihren Skulpturen erkunden?
Was die nächste Station meiner Skulpturenreise sein wird, weiß ich noch nicht, auf jeden Fall treibt mich die Neugierde an, mit meinen Skulpturen weiter Erfahrungen zu machen, an Orten, die ich noch nicht kenne, die ich aber kennenlernen möchte.